Das übermäßige Schwitzen (Hyperhidrose genannt) äußert sich in stark feuchtkalter Sekretproduktion im Bereich beider Achselhöhlen, aber auch an Handtellern und Fußsohlen unabhängig von körperlicher oder psychischer Belastung, also auch in Ruhe. Es gibt heute vielfältige Therapien - für welche Sie sich entscheiden möchten sollten Sie in einem ausführlichen Gespräch mit ihrem Arzt besprechen. Nicht jede Behandlung wird von Ihrer Krankenkasse übernommen, in bestimmten Fällen kann ein vorheriger Antrag sinnvoll sein.
Behandlungsmöglichkeiten
- Bei der Lokaltherapie handelt es sich um eine örtliche Anwendung von meist aluminiumchloridhaltigen Externa. Diese können den Schweißdrüsenausführungsgang verschließen, wirken jedoch nicht ursächlich und müssen mehrfach täglich aufgetragen werden.
- Für Patienten und Patientinnen, die generell stark schwitzen, ist der Versuch der Gabe systemischer (innerlicher) Medikamente (Tabletten) mit dem behandelnden Arzt zu diskutieren. Hierbei sind Begleiterkrankungen und das Nebenwirkungsprofil zu beachten.
- Weiterhin gibt es physiotherapeutische Maßnahmen wie die tägliche Behandlung mit galvanischem Gleichstrom (Leitungswasseriontophorese).
- Bei der Behandlung mit Botulinumtoxin werden die Schweißdrüsen nach Injektionen in die Haut durch den Wirkstoff von der Nervenversorgung abgetrennt. Dieser Effekt ist jedoch nicht dauerhaft, die Behandlung sollte nach ca. 6-9 Monaten wiederholt werden. Die Methode ist sehr sicher, es kommt fast nie zu Komplikationen und der Patient hat keine Einschränkungen. Man kann so zu sagen in der Mittagspause therapieren. Der Wirkungseintritt erfolgt nach ca. 5 Tagen, der Wirkungsverlust tritt allmählich nach 3 Monaten ein. Nach 6-9 Monaten ist üblicherweise die Wirkung komplett erloschen. Diese Methode eignet sich für Achselhöhlen, aber auch für Handteller und ggf. Fußsohlen.
- Im Achselbereich kann auch eine so genannte Absaugung der Schweißdrüsen (Suctionscúrettage) vorgenommen werden. Hierbei kann eine dauerhafte wesentliche Besserung der Symptomatik erreicht werden. Der Zugang erfolgt über meist 2 kleine Stiche, so das nach der Behandlung an der Haut fast keine Narben sichtbar sind. Dabei wird die Achselhöhle nicht vollständig trocken es verbleibt ein „normales Schwitzen". Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung durchgeführt, eine Ausfallzeit von 2 Tagen bis etwa einer Woche sollte man in Abhängigkeit vom Beruf einrechnen.